Inflationsdaten veröffentlicht

Ökonomen-Stimmen zum Rückgang der Inflation in den USA

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Quelle: Pla2na/Shutterstock.com

 In den USA hat sich die hohe Inflation stärker als erwartet abgeschwächt. Im März stiegen die Verbraucherpreise im Jahresvergleich um 5,0 Prozent, wie das Arbeitsministerium am Mittwoch in Washington mitteilte. Es ist der niedrigste Anstieg seit Mai 2021. Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang der Inflationsrate auf 5,1 Prozent gerechnet. Im Februar hatte die Rate noch bei 6,0 Prozent gelegen. Die Kerninflationsrate stieg hingegen wie erwartet auf 5,6 Prozent.

Einschätzungen von Ökonomen zur Preisentwicklung im Überblick:

Ulrich Wortberg, Analyst Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba)"Allerdings ist die Kernteuerung weiterhin unangenehm hoch. Dies dürfte den Währungshütern Kopfschmerzen bereiten, denn sie erfordert womöglich einen weiteren Zinsschritt. Demgegenüber wäre vor dem Hintergrund der Bankenkrise und der vorübergehenden Turbulenzen an den Finanzmärkten eher Zurückhaltung zu empfehlen. Mit einem Anstieg der Zinserwartungen ist allerdings nicht zu rechnen.

"Thomas Gitzel, Chefvolkswirt VP Bank"Die Inflation löst sich nicht einfach in Luft auf, sondern sie erweist sich als zäh. Allerdings ist Zuversicht durchaus angebracht. Die vor einigen Monaten noch angespannte Lieferkettenproblematik hat sich merklich beruhigt, was den Druck von den Produzentenpreisen nimmt und in weiterer Folge auch positive Auswirkungen auf die Konsumentenpreise hat. Darüber hinaus sollte mit Sicht auf die kommenden Monate der Mietpreisanstieg an Tempo verlieren, was auf die Kerninflationsrate merklich durchschlagen würde. Der Teuerungsdruck wird auf Sicht der kommenden Monate deshalb auf breiter Front weiter nachlassen."

Christoph Balz und Bernd Weidensteiner, Analysten der Commerzbank"Alles in allem dürfte der Inflationsbericht für den März die Nerven der Fed etwas beruhigen. Die meisten Preiskategorien zeigen eine Entspannung, und sogar bei den Kosten für die Wohnung lässt sich ein Nachlassen des Preisdrucks feststellen. Außerdem ist hier in den kommenden Monaten von weiter fallenden Preissteigerungsraten auszugehen. (...) Damit dürfte die Fed ihr Augenmerk jetzt verstärkt darauf richten, den sich abzeichnenden positiven Trend zu unterstützen."

Paul Ashworth, Analyst bei Capital Economics"Während die Inflationsrate von 6,0 Prozent auf 5,0 Prozent zurückging, stieg die Kerninflationsrate leicht von 5,5 Prozent auf 5,6 Prozent. Auch wenn die Einzelhandelsumsätze und die Industrieproduktion eher schwach ausfallen dürften, ist das Beschäftigungswachstum immer noch solide und die Kerninflation immer noch hoch. Daher steigen die Chancen, dass die Fed bei ihrer nächsten Zinssitzung eine weitere letzte Zinserhöhung um 0,25 Prozentpunkte vornehmen dürfte."  (dpa-AFX)

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